Kulturverein Waldhof – Allerlei Wissenwertes
Es geht nicht an, daß für 35.000 Einwohner – und so viel lebten 1977 auf dem Waldhof – kein Zentrum da ist. Es geht nicht an, dass die ungefähr 45 Vereine nebeneinander her existieren, für sich im Stillen arbeiten – ohne dass die Bürger vom Waldhof davon erfahren. Es geht nicht an, dass die Mitbürger an der Teilnahme des örtlich-kulturellen Lebens nicht unmittelbar beteiligt sind.
Diese Überlegungen stellte sich der damalige Bäckermeister Bloemecke als er mit seiner Familie auf den Waldhof zog. Er musste feststellen, dass das Image, der Ruf des Waldhofs, nicht unbedingt dem eines Vorortes wie Lindenhof, Almenhof oder etwa Neuhermsheim entsprach. Damals musste er erkennen, dass dieser Stadtteil, bestehend aus dem alten Waldhof, dem Luzenberg Ost und West, Waldhof-Ost, der Speckweg-Siedlung, der Kirchwaldsiedlung und der Gartenstadt, einen zerrissenen Eindruck machte.
Es fehlte das Geschlossene, das Verbindende, wie man es etwa in Neckarau oder Feudenheim entdecken kann. In vielen Gesprächen hat Gerhard Bloemecke den Wunsch der Mitbürger nach einer Interessengemeinschaft der Vereine – wie sie in anderen Stadtteilen schon bestand – bzw. einer Vereinigung, die das kulturelle Geschehen bekannt macht, die gemeinsame Veranstaltungen durchführt und Vereine in ihrer Arbeit unterstützt gehört.
Bereits 1925 hatte Bäckermeister Karl Weingärtner aus der Wachtstrasse einen gemeinnützigen Verein gegründet, der jahrelang auf dem Waldhof existierte und wirkte.Der Krieg machte diesem Verein ein Ende. Nach 1950 gab es nochmals eine Interessengemeinschaft, die nur kurz bestand und von der wir eigentlich nichts mehr wissen.
Im August 1977 haben sich dann über 20 Vereinsvorsitzende getroffen und beschlossen, unter der Leitung von Gerhard Bloemecke einen neuen Versuch in Richtung Kulturgemeinschaft zu schaffen.
Am 8. März war dann die erste ordentliche Generalversammlung des Kulturvereins Waldhof e.V. im Saal des Franziskushaus. Bei dieser Versammlung wurde Gerhard Bloemecke zum ersten Vorsitzenden gewählt. Stadtrat Heinrich Schäfer und Rektor Manfred Erhard wurden Stellvertreter, Gemeindesekretär Ruckmich als Schriftführer gewählt.
Im Beirat des Vereins waren prominente Namen vertreten: Bundestagsabgeordneter Kurt Wawrzik und Stadtrat Walter Pahl gehörten unter anderem dazu. Sie versprachen, sich dafür einzusetzen, dass die Ziele des Vereins erreicht werden können. Die Ziele waren zur damaligen Zeit: Förderung des Heimatgedanken unseres Stadtteil, die Förderung aller Vereine in diesem Gebiet sowie der Bau eines Kulturhauses für Waldhof, Luzenberg und Gartenstadt (möglichst mit einem Festplatz). Kulturverein Waldhof – Allerlei Wissenwertes folgt hier demnächst.